
Klimabewusst und gesund essen
Unsere Lebensmittelversorgung ist für rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich [1]. Kein Fortschritt im Transportwesen oder in der Energiegewinnung hat so viel Potenzial für eine nachhaltige Zukunft wie eine bewusste und klimafreundliche Lebensmittelwahl.
Um unseren Mensagästen eine informierte Entscheidung über ihre Speisen zu ermöglichen, führen wir in Zusammenarbeit mit Eaternity Klima- und Gesundheitskennzeichen ein. Diese basieren auf einer umfassenden Umweltbilanz-Datenbank, die seit 2009 aufgebaut wird und alle relevanten Faktoren eines Lebensmittels berücksichtigt – von der Landwirtschaft bis zur Anlieferung in unserer Großküche.
Jedes Gericht in unseren Mensen wird mit drei Symbolen versehen, die aufzeigen, welchen Einfluss es auf Klima, Wasserverbrauch und Gesundheit hat. Der Vita-Score für die Gesundheitswerte ist im Moment jedoch noch nicht verfügbar.
Woran ihr klimabewusste und gesunde Gerichte erkennt:
- CO₂-Emissionen (Wolke): Gibt an, wie viel CO₂-Äquivalente bei dem Gericht nach Lebenszyklusanalyse entstehen.
- Wasserverbrauch (Wassertropfen): Zeigt die Menge an Wasser, die für die Herstellung benötigt wurde.
Diese Werte helfen dabei, nachhaltige und gesunde Entscheidungen zu treffen. Unser Ziel ist es, durch eine bewusste Menügestaltung den Treibhausgas (THG)-Ausstoß zu senken, den Wasserverbrauch zu minimieren und eine ausgewogene Ernährung zu fördern.
Gut für euch – gut für die Umwelt!
Hinweis: Weist ein Essen noch keine Kennzeichen aus (graues Symbol), gibt es für dieses Gericht noch keine verlässlichen Berechnungswerte.
CO₂-Fußabdruck
Der CO₂-Fußabdruck eines Gerichts wird durch eine Lebenszyklusanalyse (LCA) ermittelt, die sämtliche Umweltwirkungen von der Produktion über den Transport bis zur Anlieferung berücksichtigt. Ein Vergleichswert aus der Systemgastronomie dient als Maßstab, um einzuschätzen, wie das Gericht bei der Klimabilanz abschneidet.
Besonders Fleisch- und Milchprodukte sind für über 60 % der Emissionen in der Lebensmittelproduktion verantwortlich [2]. Eine bewusste Speisenauswahl kann daher einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
A: mindestens 50 % besser als der Durchschnitt – sehr klimafreundlich | ≤ 1.000 g CO₂eq
B: besser als der Durchschnitt – auf dem Weg zu klimafreundlich | 1.001 – 1.999 g CO₂eq
C: etwa im Durchschnittsbereich – weder besonders gut noch besonders schlecht | 2.000 – 2.666 g CO₂eq
D: erhöhte CO₂-Emissionen – deutlich über dem Durchschnitt | 2.667 – 4.000 g CO₂eq
E: im Bereich der schlechtesten 10 % – sehr hohe CO₂-Emissionen | > 4.000 g CO₂eq
Wasserfußabdruck
Der Wasserfußabdruck eines Gerichts zeigt, wie viel Wasser für seine Herstellung benötigt wurde und setzt diesen Wert ins Verhältnis zum Durchschnitt aller analysierten Speisen. Entscheidend sind dabei sowohl der direkte Wasserverbrauch als auch die Wasserverfügbarkeit in der jeweiligen Region.
Da 70 % des globalen Süßwasserverbrauchs auf die Landwirtschaft entfallen, ist eine bewusste Speisenauswahl essenziell. Eine nachhaltige Nutzung von Wasser kann dazu beitragen, die Abhängigkeit von knappen Ressourcen um 50 % zu senken [3].
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
A: sehr wasserschonend, sehr niedriger Wasserverbrauch | ≤ 29 Liter
B: nachhaltiger Wasserverbrauch | ≤ 35 Liter
C: etwa durchschnittlicher Wasserverbrauch | ≤ 58 Liter
D: erhöhter Wasserverbrauch | ≤ 100 Liter
E: sehr hoher Wasserverbrauch | > 100 Liter
Weitere Informationen
Was sind CO₂-Äquivalente (CO₂e)?
CO₂-Äquivalente (CO₂e) sind eine einheitliche Maßeinheit, die es ermöglicht, die Auswirkungen verschiedener Treibhausgase auf das Klima miteinander zu vergleichen. Neben Kohlendioxid (CO₂), dem wichtigsten vom Menschen verursachten Treibhausgas, gibt es auch andere Gase wie Methan oder Lachgas. Diese Gase haben unterschiedliche Klimawirkungen, die jedoch durch CO₂-Äquivalente auf eine gemeinsame Basis gestellt werden. So wird die Wirkung aller Treibhausgase in einer vergleichbaren Maßeinheit ausgedrückt, um die Gesamtauswirkungen besser zu verstehen und zu messen.
Welche Datenbasis liegt den Berechnungen zugrunde?
Die CO₂e-Berechnungen für Lebensmittel basieren auf über 70.000 Vergleichsessen aus der Eaternity-Datenbank, der größten Datenbank für CO₂e-Berechnungen weltweit. Diese umfasst nicht nur den CO₂-Fußabdruck, sondern auch Aspekte wie Wasserknappheit, Gesundheit, Tierwohl und Regenwald-Entwaldung. Eaternity hat im Auftrag des Studierendenwerks die Emissionen für jedes Produkt und jede Rezeptur des Speiseplans unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus der Produkte berechnet. Dabei wurden die Umweltauswirkungen von der Produktion über die Nutzung bis hin zur Entsorgung berücksichtigt.
Nicht einbezogen wurden: Küchengeräte; Entsorgung von übrigem Essen; Verpackungen; Elektrizität; Investitionsgüter (z.B. Küchenequipment); Großindustrielle Herstellungsprozesse (z.B. Schneiden, Rühren); Essensauslieferung
Grenzen der Untersuchung: Unsicherheiten in Bezug auf die Beschaffung von Lebensmitteln, Lieferschwierigkeiten und Ersatzbeschaffungen (z.B. Tomaten – Freiland oder Gewächshaus); Die Datenbank erfasst nicht die exakte Herkunft aller Produkte (z.B. Gewürze, exotische Früchte, verarbeitete Produkte wie Olivenöl); Unklarheiten in Lieferketten und Industrie; Teilweise Annahmen und Schätzungen wurden getroffen
Annahmen: Keine Bilanzierung von Investitionsgütern (z.B. Küchenausstattung); Keine Bilanzierung von Verpackungen; Strommix von Deutschland wurde angenommen; Durchschnittliche Leistung der Küchengeräte wurde berücksichtigt; Großindustrielle Herstellungsprozesse wurden meist ausgeschlossen; Alle zubereiteten Portionen werden aufgegessen; ohne Entsorgung von Resten

Diese Kennzeichen wurden in Kooperation mit dem BMBF-Projekt KlimaPlanReal eingefügt.
Weitere Infos: