Vernissage in der Wernigeröder Rektoratsvilla der Hochschule Harz

Bärbel Luft entführt mit kreativer Makrofotografie in surreale Farbwelten

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Farbwelten“ von Bärbel Luft am 1. August waren trotz – wie der Kanzler der Hochschule Harz, Michael Schilling, betonte – „harter Konkurrenz durch schönstes Sommerwetter und Olympia“ über 60 Kunstinteressierte in die Rektoratsvilla gekommen. Unter dem Motto „Pflanzenfotografie – Kreatives Spiel mit Licht, Farbe und Form“ erlebten die Gäste nicht nur ungewöhnliche Makrofotografie und surrealistische Welten, die die fast 70-Jährige aus Blumen, Gräsern, Kerzen oder Wassertropfen entstehen lässt, sondern auch musikalische Genüsse: Barbara Toppel vom Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode erfreute das Publikum durch mehrere Zwischenspiele auf der Querflöte.

Die gebürtige Wernigeröderin Bärbel Luft fotografierte als Jugendliche mit einer sehr einfachen Kamera, der so genannten „Box“ – nach der politischen „Wende“ kaufte sie sich eine neue Ausrüstung, entdeckte die Liebe zum Reisen und die Landschaftsfotografie. Im Jahr 2009 waren unter dem Titel „Meine Augen Blicke“ schon einmal Werke der Hobbyfotografin an der Hochschule Harz zu sehen. „Heute zeige ich etwas völlig anderes als damals“, erklärte die gelernte Dekorateurin bei der Begrüßung der Kunstfreunde. Sie habe sich erst mit klassischer Makrofotografie beschäftigt, dann entdeckte sie die Welt der Farben und ungewohnten Sichtweisen. „Bis heute fotografiere ich mit einer analogen Spiegelreflexkamera“, berichtete die ehemalige Bibliotheksangestellte, „ich verändere nichts, alles was hier zu sehen ist, wurde so aufgenommen – es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt abzufassen, um auf den Auslöser zu drücken“.

Titel haben ihre Werke nicht. Bärbel Luft will es dem Betrachter überlassen, zu entscheiden, was er sieht. Mit wenigen Ausnahmen. „Die Fotografien, die ich mit meiner Enkelin Elisabeth gemacht habe, tragen die Namen, die sie ihnen gab“, so die Mutter zweier Töchter. Elisabeth Karwath war auch vor Ort, um ihre Oma zu unterstützen. „Es war schön und lustig gemeinsam zu fotografieren, ich habe es auch selbst probiert“, verriet die 12-jährige Schülerin des Landesgymnasiums für Musik Wernigerode. Eine Entscheidung zwischen musischer und fotografischer Kunst würde ihr schwer fallen: „Das macht beides Spaß“, versicherte sie.

Alle Kunstfreunde der Region sind herzlich eingeladen, Alltägliches ganz nah und neu zu sehen und durch die Linse von Bärbel Luft Einblick in träumerische Farbwelten zu bekommen. Der Eintritt ist wie immer frei, die Fotografien sind noch bis Ende September montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr in den Räumen der Wernigeröder Rektoratsvilla zu besichtigen.

 

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