- Deutsches Studentenwerk (DSW) schätzt: Rund 13.000 Wohnheimplätze in Bau oder in Planung in den Bundesländern
- Aktive Länder: Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Hamburg, neu auch Bremen und Thüringen
- DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Es reicht noch nicht“
- DSW fordert gemeinsamen „Hochschulsozialpakt“ von Bund und Ländern für 25.000 zusätzliche Wohnheimplätze
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) würdigt die Anstrengungen derjenigen Bundesländer, die ihre Studentenwerke mit Zuschüssen beim Bau von zusätzlichem, bezahlbarem Wohnraum für Studierende fördern. Gleichzeitig fordert der Verband der Studentenwerke eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern in Form eines „Hochschulsozialpakts“ für 25.000 zusätzliche Wohnheimplätze.
DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde würdigte zum Auftakt der diesjährigen DSW-Wohnheimtagung am 18. Mai 2016 in Nürnberg die Anstrengungen der aktiven Bundesländer beim Wohnheimbau für Studierende. Er nannte etwa Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, NRW oder Hamburg; auch Bremen plane sein Studentenwerk beim Bau von 400 Plätzen zu unterstützen.
Allerdings bestehe die Förderung in einigen dieser Länder, etwa Rheinland-Pfalz, in Darlehen mit relativ geringen Zuschüssen. „Besser wären überall hohe Zuschüsse, wie sie etwa der Freistaat Bayern mit 32.000 Euro pro Platz leistet“, so Meyer auf der Heyde. „Je stärker die Länder ihre Studentenwerke mit Zuschüssen fördern, desto sozialverträglichere Mieten können die Studentenwerke bei Neubauten realisieren.“
Insgesamt, so schätzt Meyer auf der Heyde, seien derzeit in den Ländern rund 13.000 Plätze in Bau oder in Planung. „Es reicht noch nicht. In vielen Hochschulstädten wird bezahlbarer Wohnraum für Studierende immer knapper. Wir brauchen, flankierend zu den Hochschulpakten von Bund und Ländern, einen Bund-Länder-Hochschulsozialpakt für mindestens 25.000 zusätzliche Wohnheimplätze.“
Bei Gesamtkosten von rund 1,6 Milliarden für diese 25.000 Plätze sieht Meyer auf der Heyde einen von Bund und Ländern zu stemmenden Zuschussanteil von 800 Millionen Euro, wenn die bayrische Förderung zugrunde gelegt werde. Darüber hinaus veranschlagt das DSW für die Sanierung der bestehenden Wohnheimkapazitäten der Studentenwerke einen gesamten Investitionsbedarf von rund 1,3 Milliarden Euro; die Hälfte, also 650 Millionen Euro, müssten laut DSW ebenfalls von Bund und Ländern finanziert werden. Die Notwendigkeit bereits erkannt habe zum Beispiel Thüringen, das sein Studentenwerk derzeit mit 15 Millionen Euro aus freigewordenen BAföG-Mitteln bzw. Hochschulpaktmitteln bei der Wohnheimsanierung unterstützt.
Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) aufgelegte „Modellvorhaben nachhaltiges Wohnen für Studenten und Auszubildende“ mit einem Volumen von 120 Millionen Euro nennt Meyer auf der Heyde „einen wichtigen ersten Schritt“. Das Programm könne aber den Bedarf an zusätzlichem, bezahlbarem Wohnraum für Studierende nicht decken.
Dass der Bund die Mittel für die Soziale Wohnraumförderung für die Jahre 2016 bis 2019 auf insgesamt zwei Milliarden Euro verdoppelt habe, sei ebenfalls zu begrüßen, so Meyer auf der Heyde. Er schränkt aber ein: „Noch besser wäre es, bei diesen Mitteln auch eine Zweckbindung für studentisches Wohnen einzuführen.“