KinderHochschule erklärt, wie bahnbrechende Erfindungen entstehen

KinderHochschule – Wie entsteht Neues?

Zeitreise weckte Kreativität: Junior-Studenten entwickelten Visionen für das Jahr 2050

Letzten Samstag folgten knapp 300 wissbegierige Junior-Studenten zwischen 8 und 12 Jahren dem „Ruf der Zukunft“ ins AudiMax der Hochschule Harz in Wernigerode. Prof. Dr. Sabine Langer vom Institut für Angewandte Mechanik der TU Braunschweig nahm die Mini-Studiosi mit auf eine Zeitreise, zeigte ihnen wie Erfinder und Entdecker die Geschicke der Menschheit lenkten und animierte sie, selbst über alle Grenzen hinweg frei zu denken und eigene Visionen zu entwickeln.

„Würde die Erde seit 24 Stunden existieren, dann gäbe es die Menschen erst seit 17 Sekunden – die Veränderungen durch uns sind jedoch immens“, erklärte die Juniorprofessorin für Wellenausbreitung und Bauakustik. Sie beschrieb den staunenden Kindern frühe dramatische Veränderungen: „Der Faustkeil, eines der ersten Werkzeuge, war in der Jungsteinzeit äußeres Zeichen für die Entwicklung des Menschen weg vom Tier“, so die gebürtige Harzerin. Der nächste Stopp der Zeitreise wurde bei den Universalgenies Leonardo da Vinci und Johann Wolfgang von Goethe eingelegt. Die Junioren trafen auch auf James Watt, den Erfinder der Dampfmaschine, und Henry Ford, der die industrielle Revolution einläutete. „Später zeigte uns die zunehmende Automatisierung, dass auch tolle Erfindungen wie die Waschmaschine Zeit zum Reifen brauchen und dass Roboter Arbeitsplätze ersetzen“, erläuterte die Bauingenieurin. In der Gegenwart angekommen, erfuhren die Nachwuchswissenschaftler alles über die Globalisierung und die „digitale Revolution“; sie lernten, wie Steve Jobs und Marc Zuckerberg in ganz kurzer Zeit die Kommunikation zwischen den Menschen veränderten.

Dass auch die Jüngsten Erfinder sein können, wurde klar, als Sabine Langer verdeutlichte, dass dafür nicht nur Intellekt, sondern auch Intuition sehr wichtig sind – darin seien Kinder Experten. „Auf der Basis von bekanntem Wissen gilt es, mit Begeisterung Dinge auszuprobieren, nachdenken allein reicht nicht“, appellierte die engagierte Hochschullehrerin. Auch Teamarbeit sei wichtig. „Wir müssen uns verbunden fühlen mit den Menschen auf dieser Welt, damit wir uns weiterentwickeln können“, betonte die Mutter eines 10-Jährigen.

Im Anschluss wurden die Junior-Studenten selbst aktiv. Die Reise in die Zukunft endete 2050, eine kurze Pause blieb den jungen Entdeckern, ihre eigene „Vision“ auf Papier zu bringen. Die Ideen begeisterten die Dozentin. Vom leeren Teller, auf dem durch Nanopartikel in der Mikrowelle ein Schnitzel entsteht, dem Auto, das sich in ein Boot oder Flugzeug verwandelt, über einen Wunschbriefkasten, einen Mähdrescher mit Müll-Antrieb und einen Roboter, der die Hausarbeit erledigt, bis hin zur Marsbesiedelung kannte die Kreativität keine Grenzen. „Was die Zukunft auch bringt, das Wichtigste passiert im ‚Hier und Jetzt‘, da solltet ihr Spaß haben“, meinte die Referentin und gab ihren Zuhörern noch einen guten Rat mit auf den Weg: „Nur Mut! Bewahrt euch eure tollen Ideen und eure Fantasie, lasst euch davon nicht abbringen“.

Die nächste Vorlesung der KinderHochschule findet am Samstag, dem 25. Mai 2013, von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr im Wernigeröder AudiMax statt. Prof. Dr. André Niedostadek, LL.M., Hochschullehrer für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht am Halberstädter Fachbereich Verwaltungswissenschaften, spricht über den „Zauber des Rechts“. Die KinderHochschule ist ein Kooperationsprojekt der Hochschule Harz mit dem Internationalen Bund (IB). Die Anmeldung erfolgt online unter www.kinderhochschule.eu; hier sind auch fotografische Impressionen vergangener Veranstaltungen zu bewundern und die Junior-Studenten können innerhalb eines geschützten Bereichs online Hochschulluft schnuppern.

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