Junior-Studenten feiern Schuljahresbeginn auf dem Campus mit Vorlesung, Experimenten und Grillfest
Anlässlich der 34. Vorlesung der KinderHochschule erwartete die Junior-Studenten zum Schuljahresbeginn ein ganz besonderes Programm. Am Samstag, dem 27. September, referierte Prof. Dr. Tilla Schade über das Thema „Bis zur Unendlichkeit… Geschichten mit und ohne Zahlen“, der Internationale Bund (IB) hatte zahlreiche Experimente vorbereitet und der Studierendenrat wartete mit Bratwürsten und Hot Dogs, um nach dem Wissensdurst auch den Hunger zu stillen.
Eröffnet würde die Veranstaltung durch Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann. „Wir freuen uns nicht nur über eine Dozentin, die ein kompliziertes Thema verständlich erklärt, sondern auch darauf, mit euch acht Jahre KinderHochschule zu feiern. Eure Eltern können parallel den Vortrag des Jugendsozialarbeiters Marcel Völkel über Mediensucht und Medienkompetenz besuchen und im Anschluss gibt es ein kleines Grillfest – all das wollen wir jedes Jahr im September zur Tradition werden lassen“, verriet der Hochschulleiter.
Knapp 250 Mini-Studiosi wurden gleich zu Beginn von der Mathematikerin und vierfachen Mutter Tilla Schade durch kleine Rechentricks von der Faszination, die Mathematik ausüben kann, überzeugt. Ein Einblick in die Schulzeit von Carl Friedrich Gauß zeigte, dass der Unterricht im 18. Jahrhundert um einiges härter war als heute und führte die Rechenkünste des legendären Mathematikers eindrucksvoll vor Augen. Dieser hatte bereits sehr früh – ohne Taschenrechner – erkannt, dass die Addition aller Zahlen von 1 bis 100 am Ende 5050 ergibt.
Im Anschluss wurde gebastelt und wieder steckte Mathematik dahinter. „Man kann in jede Postkarte ein Loch schneiden, durch das es sich hindurchsteigen lässt“, erklärte die Professorin für Mathematik, Statistik und Operations Research. Eine spezielle Schneidetechnik in Form einer Ziehharmonika machte es möglich. Die 8 bis 10-jährigen Junior-Studenten zeigten sich begeistert. Eine Erklärung des berühmten Möbiusbandes bildete daraufhin den Übergang zum zweiten Vorlesungsteil, der sich mit der Unendlichkeit befasste. Dabei lernten die Nachwuchswissenschaftler „Hilberts Hotel“ kennen. Dieses verfügt über unendlich viele Zimmer, jedes ist belegt. „Was passiert, wenn noch ein Gast kommt?“, fragte die Dozentin und erläuterte: „Wenn jeder Gast ein Zimmer weiter zieht, ist Zimmer 1 frei und der neue Gast kann einziehen“. Dass auch ein Reisebus mit unendlich vielen neuen Gästen noch untergebracht werden kann, beschrieb die gebürtige Bremerin ebenso versiert und veranschaulichte durch das Gedankenexperiment die verblüffenden Konsequenzen des Unendlichkeitsbegriffes. Nachdem Prof. Dr. Tilla Schade den neugewonnenen Mathe-Fans abschließend „unendlich viel Spaß“ gewünscht hatte, war es Zeit für eine kleine Würdigung. Knapp 50 Junior-Studenten wurden für den regelmäßigen Besuch der KinderHochschule ausgezeichnet und erhielten neben dem Bronze-, Silber-, Gold- oder Genie-Status attraktive Preise.