Seit dem 4. Mai läuft die größte Studierendenbefragung, die jemals in Deutschland durchgeführt wurde: Insgesamt rund eine Million zufällig von allen Hochschulen ausgewählte Studierende sind eingeladen, an der Online-Studie teilzunehmen.
www.die-studierendenbefragung.de
Ziel ist es, ein umfassendes Bild über die soziale und wirtschaftliche Situation der Studierenden und ihres Studienalltags zu gewinnen. Durch eine hohe Befragungsteilnahme lassen sich auch kleine Gruppen von Studierenden repräsentativ abbilden. Dazu gehören zum Beispiel Studierende mit Kind oder Studierende mit gesundheitlicher Beeinträchtigung, Studierende in berufsbegleitenden Studiengängen, ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung und internationale Studierende. Die Erhebung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und bündelt bisher getrennt durchgeführte Befragungen.
Zum Start der Online-Befragung erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:
„Gute Bildungspolitik benötigt eine solide Datenbasis. Alle vier Jahre findet die Studierendenbefragung in Deutschland statt. Ich bitte alle Studierenden, die zur Befragung eingeladen wurden, ganz herzlich: Machen Sie mit! Wir wollen wissen, wie Sie ihr Studium meistern.“
Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW: „Dadurch, dass wir mehrere bisher isoliert durchgeführte Befragungen zu einer einzigen vereinigen, entlasten wir die Hochschulen. Wir stellen den Hochschulen wichtige Informationen zur Situation von Studierenden in Deutschland zur Verfügung.“
Prof. Dr. Thomas Hinz von der Universität Konstanz hebt den Nutzen der neuen Befragung für die Wissenschaft hervor: „Die neue Befragung liefert Daten in einer Breite, die der Hochschulforschung völlig neue Möglichkeiten bietet. Wir werden belastbare Ergebnisse in einer großen Tiefenschärfe erhalten.“
Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep, der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), appelliert an diejenigen Studierenden, die die Einladung zur Befragung erhalten: „Investieren Sie die 30 bis 35 Minuten zum Ausfüllen des Online-Fragebogens. Sie leisten einen aktiven Beitrag, die Studienbedingungen und die sozialen Rahmenbedingungen des Studierens zu verbessern. Bringen Sie sich ein – für sich selbst, und für Ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen.“
Hintergrund:
„Eine für alle: die Studierendenbefragung in Deutschland“ gibt ein umfassendes und differenziertes Bild über die Situation von Studierenden in Deutschland. Mit der neukonzipierten Studierendenbefragung werden mehrere über Jahrzehnte etablierte Studierenden-Befragungen in einer einzigen Studie zusammengeführt – eben „eine für alle“.
Sie integriert
- die bisherige „Sozialerhebung“ des Deutschen Studentenwerks und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (seit 1951),
- den bisher von der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz durchgeführten „Studierendensurvey“ (seit 1982)
- sowie die Befragung „beeinträchtigt studieren“ (best) (seit 2012)
- über einen separaten Befragungsstrang werden zudem Daten für die europäische Berichterstattung des -EUROSTUDENT-Projekts (seit 1997) gesammelt, das die Lage von Studierenden in Deutschland mit anderen Ländern vergleichbar macht.
Die Studierendenbefragung in Kürze:
- Sie ist die wichtigste und größte Studierenden-Befragung in Deutschland,
- sie stellt eine wichtige Entscheidungs- und Datengrundlage für die Politik in Deutschland bereit, auch für Hochschulen und Studierendenwerke,
- sie ist ein zentraler Bestandteil des Bildungsmonitorings in Deutschland; die Daten ergänzen die amtliche Statistik mit Informationen, die keine andere Quelle bietet,
- sie liefert der Wissenschaft, aber auch den Hochschulen und Studierendenwerken, eine empirische Grundlage für Beratungs- und Forschungszwecke,
- sie berücksichtigt durch eine hohe Teilnehmendenzahl auch kleine Gruppen von Studierenden, die durch das Raster üblicher Befragungen fallen, zum Beispiel Studierende mit Kind oder Studierende mit gesundheitlicher Beeinträchtigung, Studierende in dualen oder berufsbegleitenden Studiengängen, Studierende ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung, internationale und nicht-traditionelle Studierende,
- sie ist sensibel für Fragen der Diversität, sozialer Ungleichheit und der Geschlechtsidentität.
Im Mittelpunkt stehen die sozioökonomische und psychosoziale Situation der Befragten wie auch ihre Studien- und Wohnbedingungen und ihre bisherige Bildungskarriere. Da die Corona-Pandemie den Lehr- und Studienbetrieb an deutschen Hochschulen weiterhin bestimmt, werden Studierende auch zu den Herausforderungen des digitalen Lehrbetriebs befragt. Dazu hatte der vom BMBF geförderte Forschungsverbund bereits im Sommer letzten Jahres eine Befragung durchgeführt und wertvolle Einblicke in das studentische Leben während der Corona Pandemie erlaubt.