Angesichts der kritischen Wohnsituation für Studierende in vielen deutschen Hochschulstädten appelliert das Deutsche Studentenwerk (DSW) an Bund und Länder, ihre Mittel für die soziale Wohnraumförderung auch für den Erhalt und den Bau von Studierendenwohnheimen einzusetzen.
Auf der heute in Weimar beginnenden „Wohnheimtagung“ des Deutschen Studentenwerks erklärte dessen Generalsekretär, Achim Meyer auf der Heyde:
„Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wird immer mehr zur neuen sozialen Frage und birgt sozialen Sprengstoff, nicht nur für die Studierenden, die in vielen Hochschulstädten kaum mehr eine bezahlbare Bleibe finden.
Bezahlbarer Wohnraum für Studierende ist nötiger denn je. Es muss gebaut und saniert werden! Bund und Länder sind mehr denn je gefordert. Sie müssen ihre Mittel für die soziale Wohnraumförderung unbedingt auch für den Erhalt und den Neubau von Studierendenwohnheimen einsetzen und gemeinsam die Studenten- und Studierendenwerke fördern – so, wie sie auch gemeinsam die Wissenschaftspakte fördern.
Seit der Grundgesetzänderung, dank derer nun der ‚Digitalpakt Schule‘ der Bundesregierung realisiert werden kann, ist der Weg für den Bund offen, auch Wohnheimplätze zu fördern. Das ist als Ziel im Koalitionsvertrag versprochen.
Eine gemeinsame Bund-Länder-Förderung für bezahlbaren Wohnraum für Studierende hat eine hohe wirtschaftliche und gesellschaftliche Rendite, weil die Wohnungsmärkte entlastet werden. Jeder Euro staatliches Geld, der in das studentische Wohnen bei den Studenten- und Studierendenwerken investiert wird, ist hervorragend angelegt.
Wie wir mit Studien belegen, ist die Miete der größte Kostentreiber für Studierende und belastet ihre Budgets und ihre unterhaltsverpflichteten Eltern. Das Viertel der Studierenden mit den geringsten Einnahmen muss inzwischen fast die Hälfte für die Miete aufwenden.“
Hintergrund: DSW-Wohnheimtagung in Weimar
Am 15. und 16. Mai 2019 veranstaltet das Deutsche Studentenwerk (DSW) in Weimar seine jährliche „Wohnheimtagung“. Rund 150 Expertinnen und Experten für studentisches Wohnen aus den 57 Studenten- und Studierendenwerken nehmen teil. Gastgeber ist das Studierendenwerk Thüringen; dessen Geschäftsführer, Dr. Ralf Schmidt-Röh, ist gleichzeitig auch Vorsitzender des DSW-Fachausschusses Wohnen.