Vernissage für filigrane Werke trumpfte auf mit Tuba und Klarinette
Am 10. Oktober wurde den zahlreichen Besuchern der Vernissage zur Ausstellung „Nähe und Ferne“ in der Wernigeröder Rektoratsvilla ein sowohl akustischer als auch optischer Genuss geboten. Der Künstler und Hobby-Klarinettist Hans-Christoph Rackwitz begrüßte die Gäste gut gelaunt mit einer gemeinsamen musikalischen Darbietung, bei der sein Kollege Karl Anton an der Tuba zu bestaunen war. „Wir sind erstmals vor Publikum aufgetreten“, verriet dieser, sichtlich erfreut über die gelungene musikalische Einstimmung zur dann folgenden Reise zwischen den Welten.
„Pünktlich mit Eröffnung der Herbstsaison freuen wir uns, eine Ausstellung jenes Künstlers zu beherbergen, der auch schon unsere Rektoratsvilla virtuos abgebildet hat“, so Hochschulleiter Prof. Dr. Armin Willingmann. Er würdigte das Engagement des gebürtigen Hallensers, dessen aufwendige, realitätsgetreue Darstellungen filigraner Architektur breite Bevölkerungsschichten begeistern. „Wir erinnern uns, wie Hans-Christoph Rackwitz mit seinem Klappstuhl vor der Villa saß und stundenlang skizzierte. Die Ergebnisse können nun permanent im Rektoratsvorzimmer betrachtet werden und erfreuen alle Gäste, die einen Künstler zu schätzen wissen, bei dem man ‚etwas erkennt‘“, berichtete der Rektor.
„Mit einer Linie fängt alles an“, verriet Laudator Rüdiger Giebler, er beschrieb die Werke des Künstlers und seines langjährigen Freundes als „kollektiven Kanon der Erkennbarkeit“ und stellte fest: „Christoph Rackwitz liebt den scharfen Strich“, seine Zeichnungen seien „ein Schnappschuss der Realität“. Die Werke wirkten sowohl schön als auch leicht und entfachten ein in aufwendiger Fleißarbeit herbeigeschworenes „Erstaunen durch Genauigkeit“. Die Besucher entdeckten das Multitalent im Künstler, einen der die Feinheiten erkennt und ein Auge für Details hat, die nicht jeder sieht. Das „Durchwandern“ seiner Ausstellung glich der Reise durch eine fantastische Welt vorbei an Radierungen und Farbzeichnungen aus Realität und Fiktion. Rackwitz selbst beschrieb die Umsetzung seiner Ideen als klassische Vorgehensweise jenseits der Zentralperspektive: „Bei einigen Werken setze ich auf eine neue Dibond-Technik; um Details freizustellen, nutze ich spezielle Aussprengtechniken, die Qualität des Materials ist bei der Umsetzung jedoch ausschlaggebend“, so der Künstler, dem es nach eigener Aussage um Details anstelle überfrachtender Bilderflut geht.
Noch bis Ende November können sich alle Kunstfreunde von „Nähe und Ferne“ inspirieren lassen, ein kulturelles Highlight erleben und einen facettenreichen Querschnitt von Rackwitz‘ künstlerischem Schaffen kennenlernen. Die Türen zur Ausstellung in der Rektoratsvilla sind montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr geöffnet, der Eintritt ist wie immer frei.