Das Statistische Bundesamt hat die BAföG-Zahlen für das Jahr 2011 veröffentlicht: Danach erhielten 644.000 Studierende Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz; das ist ein Anstieg um 51.000 im Vergleich zum Vorjahr. Im Monatsdurchschnitt wurden 419.000 Studierende gefördert – ein Plus von 33.000 gegenüber 2010.
„Wir freuen uns über jeden positiv beschiedenen BAföG-Antrag und jeden zusätzlich gezahlten Euro.“ sagt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW). Gleichwohl stellt er aber in Frage, ob sich die staatliche Ausbildungsförderung in Deutschland tatsächlich verbessert hat: „Die doppelten Abiturjahrgänge und der Wegfall der Wehrpflicht führten zu einem massiven Anstieg der Studienanfängerinnen und –anfänger, über 16% mehr als im Vorjahr. Zwangsläufig wurden auch entsprechend deutlich mehr BAföG-Anträge gestellt.“
Der durchschnittliche Förderungsbetrag lag 2011 bei 452 Euro und somit zwar 16 Euro über dem des Vorjahres. Die Zahl der Geförderten, die den BAföG-Höchstsatz erhielten, sank hingegen leicht.
„Das BAföG ist eine tragende Säule der Studienfinanzierung in unserem Land. Es ist das stärkste und wichtigste staatliche Instrument für Chancengleichheit und Aufstieg durch Bildung“, kommentiert Meyer auf der Heyde. Es gälte, das BAföG weiter zu stärken und auszubauen. Die letzte Erhöhung der Bedarfssätze und Freibeträge durch Bund und Länder ist bald zwei Jahre her. „Um der Realität zu entsprechen, brauchen wir einen Automatismus, dass das BAföG regelmäßig an die Preis- und Einkommensentwicklung angepasst wird, fordert er. „Das erspare übrigens ganz nebenbei quälende Gesetzgebungsverfahren.“
Das Deutsche Studentenwerk schätzt, dass seit der Einführung des BAföG im Jahr 1971 rund vier Millionen Menschen dank dieser staatlichen Unterstützung studieren konnten.