Auslandsmobilität auch eine Frage von Geld und sozialer Herkunft

  • Logo Deutsches StudentenwerkDeutsches Studentenwerk (DSW): Auslandsmobilität von Studierenden abhängig von der Bildungsherkunft
  • Statistisches Bundesamt mit neuen Zahlen
  • 20. DSW-Sozialerhebung: Finanzielle Mehrbelastung wichtigster Grund, nicht ins Ausland zu gehen
  • Bologna-Problem: Master-Studierende deutlich mobiler als Bachelor-Studierende

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) kommentiert die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten neuen Zahlen zur Auslandsmobilität von Studierenden im Jahr 2012. Die ebenfalls im Jahr 2012 durchgeführte 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zeigt: Ob Studierende ins Ausland gehen, hängt stark von ihrer Bildungsherkunft ab; die finanziellen Mehrbelastungen sind der wichtigste Grund, warum sie es nicht tun.

Das Statistische Bundesamt hat heute Freitag, 5. Dezember 2014, gemeldet, dass im Jahr 2012 138.500 deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen eingeschrieben waren.

Laut 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks stagniert der Anteil der auslandsmobilen Studierenden seit Anfang der 2000er Jahre auf hohem Niveau bei 30%; auch 2012 lag der Anteil der Studierenden mit „studienbezogenem Auslandsaufenthalt“ (Studium, Praktikum, Sprachkurs) bei 30%.

Allerdings gehen Studierende in höheren Semestern, etwa Master-Studierende, mit einem Anteil von 37% deutlich häufiger ins Ausland als Studierende bis zum achten Semester, wie Bachelor-Studierende. Von ihnen sind nur 21% auslandsmobil. Studentinnen sind deutlich mobiler als Studenten.

Außerdem gehen Studierende aus Akademiker-Familien fast doppelt so häufig ins Ausland wie Studierende aus Familien ohne akademische Tradition. Der wichtigste Grund, keinen Auslandsaufenthalt zu machen, sind dessen finanzielle Mehrbelastungen.

„Bei der Auslandsmobilität von Studierenden ist noch nicht alles im Lot“, resümiert Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, die Befunde. „Die mit der Bologna-Reform angestrebte Steigerung der Auslandsmobilität findet eher im Masterstudium statt. Das ist ein Problem, soll doch der Bachelor als voll berufsqualifizierender Abschluss auch Mobilitätskomponenten vorweisen.“

„Damit ein Auslandsaufenthalt im Studium nicht mehr so stark von der Bildungsherkunft abhängig ist, müssen gerade die staatlichen Finanzierungsinstrumente verbessert werden. Wir brauchen bei ‚Erasmus+‘ Mobilitätsstipendien für Master-Studierende statt Darlehen, und das BAföG muss in alle 47 Bologna-Staaten mitgenommen werden können“, so Meyer auf der Heyde.

 

Die 20. Sozialerhebung online:

http://www.studentenwerke.de/de/content/sozialerhebung-des-deutschen-studentenwerks

Die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts:

https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2014/12/PD14_430_217.html

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